Sonntag, 29. September 2013

Noch 299 Tage

Eigentlich vergeht die Zeit doch relativ schnell.. Ich meine, es fehlt nicht mehr viel, dann habe ich einen Monat schon rum! Was ich ehrlich gesagt nicht gaaaaaaanz so schlimm finde.. Auch wenn mein Heimweh echt besser wird, vermisse ich einfach alles an Deutschland! Da haben wir zum Beispiel die Pünktlichkeit, Busfahrer, von denen man denkt, dass sie auch wirklich einen Führerschein haben, die Kälte, Deutsch, Saubere Straßen, eine saubere Schule, die Selbstverständlichkeit, sich mal eben aufs Rad schwingen zu können und Freunde zu besuchen, aber das was mir am meisten fehlt ist einfach meine Familie..
Klar, ich habe sie, wenn ich wieder zuhause bin viel länger als nur 11 Monate, aber ich brauche sie JETZT! Wie viel einfacher wäre das alles hier, wenn man wenigstens nur ein vertrautes Gesicht um sich herum hätte.. Aber wie gesagt: Jeden Tag wird mein Heimweh etwas weniger. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich mit meinem Spanisch nur auf der Stelle trete und allgemein, dass ich hier eher meine Zeit verschwende. anstatt viele neue Erfahrungen zu sammeln, aber das kommt vielleicht noch. Auf jeden Fall merke ich hier in Panama, was es heißt richtige Freunde zu haben und was es heißt sich allein zu fühlen.. Aber es ist wirklich witzig: Sobald ich alleine bin, da denke ich, dass das Auslandsjahr einfach nichts gutes an sich hat, aber sobald ich etwas unternehme, obwohl ich darauf keine Lust habe, dann wird es hier gleich viel erträglicher..
Aber ich habe wirklich einen tollen Grund, um hier zu bleiben: Wo bekommt man 2 Oberteile, eine Hose und ein paar Schuhe für nur 50 Dollar? Richtig! In Panama!

Donnerstag, 19. September 2013

primer día de clases

Alles klar, mein erster Schultag liegt jetzt schon ein wenig länger zurück, aber angesichts der Tatsache, dass wir alle einen Herzinfakt erlitten haben, kann ich mich noch seeeehr genau daran erinnern.
Zuerst einmal mussten wir uns alle in diese unheimlich sexy aussehende Schuluniform schmeißen (also wirklich, man kommt sich damit vor, wie eine Nonne in der Klosterschule), dann sind wir zur Schule gefahren, wo sich die gesamte Schülerschaft in der Turnhalle versammelt hat, um wie eine Armee in Reih' und Glied zu stehen und die Nationalhymne Panamas zu singen. Wir Austauschschüler dachten zuerst, dass wir uns nur vor unserer Klasse vorstellen müssten und das wäre schon schlimm genug gewesen, wenn ich ehrlich bin! Aber was erreichte uns dann für eine Nachricht? Jay, wir durften uns vor der ganzen Schule auf Spanisch vorstellen und das war nach meinen ganzen Heimwehattacken definitiv einer der schlimmsten Momente hier in Panama. Aber dafür ist meine Klasse echt nett, sie kamen die ganze Zeit auf mich zu und haben mich über Deutschland ausgefragt und versuchen mir Spanisch beizubringen:) Also alles in allem bin ich jetzt relativ glücklich in meiner Schule:)
Aber ganz ehrlich: Ich habe zwar in den ganzen Blogs, die ich gelesen habe, gesehen, dass alle geschrieben haben, der Anfang war schwer, aber ich habe es einfach ignoriert, habe gedacht: mein Jahr wird anders als das der anderen und einfach nur der Hammer! Aber ich kann jetzt echt sagen, dass man gewaltigt untertreibt, wenn man sagt: Der Anfang war nicht der Beste. Mein Anfang war meine persönliche Hölle, ich hatte/habe furchtbar Heimweh und aufgrund der Tatsache, dass ich noch nichts auf eigene Faust unternehmen darf und immer meine Gastschwester als Babysitter brauche, wird es auch nicht gerade einfacher. Ich wünsche mir hier ein Leben, ich wünsche mir, dass ich mal eben schnell die 700m zum Supermarkt gehen kann, ich wünsche mir einfach ein bisschen Normalität, aber ich schätze, dass meine Spanischkenntnisse erst noch ein bisschen ausreifen müssen und das dauert vllt. nochmal so 2 Wochen.. mal schauen, was ich jetzt hier mit meiner Zeit anfange:)

Donnerstag, 12. September 2013

Bienvenidos a Panamá!

Auf den Tag genau bin ich jetzt schon eine Woche in Panama, aber ich kann nicht unbedingt sagen, dass die Zeit schnell vorbei gegangen ist. Wir kamen an, das erste, was wir bemerkt haben, war die mörderische Hitze und das Gefühl sofort unter eine Dusche springen zu müssen (Aber wer kann es einem nach 12 Stunden Flug auch verübeln?) Aber zum Glück hatten wir keine Probleme mit verlorenen Gepäckstücken, also konnten wir den Empfang von den AFS Betreuern so richtig genießen. Und das hat sich dann in Form von warten geäußert... Ich hab ja immer gedacht, dass alle immer übertreiben, wenn es um die Unpünktlichkeit der Latinos geht, aber es ist tatsächlich so, hier sind alle unglaublich unpünktlich oder freizügiger, was ihre Zeitplanung angeht.. Daran habe ich mich auch noch lange nicht gewöhnt! Aber nachdem wir endlich im Hotel angekommen waren hatten wir auch so gut wie kein Programm mehr (was das ganze Camp irgendwie der Fall war, was ich nach einer gewissen Zeit (3 Stunden) auch ziemlich furchtbar fand) Ich verstehe einfach nicht, warum man ganze 3 Tage lang in einem Hotel rumgammeln soll, ohne irgendetwas sinnvolles zu tun..na gut, wir hatten einen Vortrag, aber der hat auch nur gut 2 Stunden gedauert.. Auf jeden Fall konnte ich es kaum abwarten, endlich zu meiner Familie zu kommen, was Sonntagmorgen dann auch endlich der Fall war! Und die Panameños können ja wirklich so einiges, zu dem auch kochen bzw. frittieren gehört, aber Gepäck sicher in einem Bus verstauen gehört definitiv nicht dazu und gutes Autofahren auch nicht!!:D 
Nach 7 Stunden Busfahrt, waren wir endlich in LA CONCEPCION! Aber ich hatte definitiv etwas anderes erwartet! Ich wusste ja schon immer, dass in Panama nicht die reichsten Menschen leben, aber mit so etwas hatte ich nicht gerechnet und mein erster Gedanke war auch tatsächlich "Hier kann ich kein ganzes Jahr bleiben!" Hinzu kam auch noch, dass meine Familie die ganze Zeit unfassbar schnell auf Spanisch mit mir gesprochen hat und ich einfach nichts verstanden habe! Meine Familie und meine Freunde in Deutschland habe ich auch schon so schrecklich doll vermisst, dass das das Fass irgendwie zum überlaufen gebracht hat! Die ersten zwei Tage habe ich mich ziemlich unwohl gefühlt und wusste nichts so recht mit mir anzufangen, auf Spanisch konnte ich mich nicht gut verständigen und meine Familie spricht noch dazu kein Englisch. Dann trafen sich alle Austauschschüler aus La Concepcion zu so einer seltsamen Sitzung, die einmal im Monat ist und es tat unheimlich gut mal wieder mit Leuten zu sprechen, die einen auch verstehen! Aber zu hören, dass die anderen genau solche Probleme hatten war einfach tröstlich, denn wir machen ja alle das gleiche durch. Auf jeden Fall hat das zu einer unglaublichen Wendung geführt! Als meine Mutter, mein Vater, meine Schwester und ich an dem Tag völlig erschöpft heim kamen, habe ich mich auf einmal zuhause gefühlt. Klar, die Lebensverhältnisse sind schlechter, als ich es aus Deutschland gewohnt bin, aber unser kleines Haus ist für mich ein Heim geworden!:)
Seitdem ich mir hier zuhaus gefühlt habe, ist es mit meinem Spanisch extrem schnell aufwärts gegangen, ich verstehe schon viiiel mehr, als am Anfang (zwar immer noch ziemlich wenig, aber ich merke eine extreme Verbesserung) und manchmal gelingt es mir auch schon ein richtiges Gespräch zu führen!:) Aber ich glaube, dass meine Taktik für das Lernen von Vokabeln auch nicht die schlechteste ist, immer, wenn jemand ein fremdes Wort zu mir sagt, dann zücke ich mein Handy und schreibe mir das Wort samt der Übersetzung auf und lese es mir ein paar mal durch. Dadurch habe ich schon so manches Wort gelernt!;)
Alles in allem bin ich glücklich hier, auch wenn ab und zu ein Rückschlag kommt, so ganz ohne meine Familie, meine Freunde und Deutschland komme ich dann doch noch nicht aus und ich freue mich jetzt schon unheimlich darauf sie alle wieder in die Arme schließen zu können!!! Aber gegen Heimweh habe ich ja zwei Freunde direkt um die Ecke! Zwei ganz tolle Mädchen (auch aus Deutschland) öffnen mir immer die Türen und ich bin ihnen unheimlich dankbar dafür, dass sie mich trösten wenn mich die Sehnsucht nach Hause mal wieder überwältigt, danke nochmal dafür!! <33
Und jetzt kommen zum Schluss nochmal ein paar Fotos!:)
unser Hoteldach!:)
meine aller erste Vokabelhilfe von meinem kleinen sobrinito!:)
das total sichere Busfahren:D



Dienstag, 3. September 2013

Mein letzter richtiger Tag

Tja, jetzt ist es wohl soweit, heute bin ich noch zu Hause, ich gehe zum Training, wie immer, ich verbringe Zeit mit meinen Schwestern, auch wie immer. Aber morgen ist nichts mehr wie früher, da sitze ich nämlich schon im Zug auf dem Weg zum Flughafen. Ich frage mich wirklich, wo die ganze Zeit geblieben ist und jetzt wünsche ich mir, ich hätte mehr geregelt, als ich noch genug Zeit hatte.. Ich habe nämlich gestern erst mein letztes Gastgeschenk gekauft und allgemein ist hier sowieso nur Stress angesagt.. Ich glaube, es wird eine ziemliche Erleichterung, wenn ich erst einmal im Flugzeug sitze.
Aber ich bin schon sooo aufgeregt!!! Ich quäle mich die ganze Zeit nur mit den gleichen Fragen: Werde ich mich gut mit meiner Gastfamilie verstehen? Wie wird mein erster Schultag? Wird es lange dauern, bis ich gut Spanisch sprechen und verstehen kann? Also all solche Fragen beschäftigen mich..wenn ich nicht gerade weinend meiner Familie und meinen Freunden in den Armen liege ;)
Aber alles in allem kann ich sagen:
                                                               PANAMA, ICH KOMME!!